Als ich heute nach einem Tag voller eher uninspirierter Arbeit durch den gar nicht mal so warmen Sommerregen ging, steckte ich mir Stöpsel in die Ohren und hörte das Album The Sleeper der wunderbaren britischen Indie-Pop-Band Leisure Society.
Ich stieg in die Bahn, setzte mich ans Fenster, der Regen begann, an die Scheibe zu prasseln und die Bäume draußen neigten sich mir zu, als wollten sie was sagen. Ich verstand sie aber nicht, wegen der Ohrstöpsel - unhöflich von mir - und sie waren schon wieder verschwunden, noch ehe ich "Wie bitte?" hätte sagen können.
Ein Stück weiter sah ich einen Zwerg mit Zipfelmütze und rotem Umhang durch den Bindfadenregen radeln. Während ich ihn beobachtete, hatte sich ein Mädchen mir gegenübergesetzt, das aussah wie eine Elfe. Weißes Gesicht, ätherischer Blick und die unverkennbaren, spitzen Elfenohren. Über den sich herzhaft schnäuzenden Troll an der U-Bahnstation Poststraße habe ich mich dann schon gar nicht mehr gewundert. Über die alte Frau am Neumarkt, die sich ihre sehr langen Haare mit geschlossenen Augen und hingebungsvollem Gesichtsausdruck am Gleis stehend kämmte dann aber doch wieder.
Als ich am Appellhofplatz die Bahn verließ, um umzusteigen, und die Stöpsel aus den Ohren nahm, sah ich nichts ungewöhnliches mehr.
Ich konnte bis jetzt nicht herausfinden, ob Leisure Society-Alben eine Art von Magie enthalten oder ob ich verrückt werde. Beides wäre mir gleichermaßen recht.
m.
Donnerstag, 28. Juli 2011
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