Richtig gutes Theaterstück gesehen gestern, im Freien Werkstatt Theater in der Südstadt. Die Inszenierung trägt den schönen Titel Andy Warhol Just Finished Eating A Hamburger. Darin befassen sich vier Darsteller des Kölner Rose-Theegarten-Ensembles und ein Musiker in einer Vielzahl von Szenen und durch eine Vielzahl von Medien und Herangehensweisen mit Andy Warhol.
Mal kopieren die Darsteller Szenen aus dem Warhol-Film Trash (natürlich nicht ohne ihnen ihren eigenen Stempel aufzudrücken), mal stellen sie Warhol selbst dar (beispielsweise in der großartigen Anfangssequenz, die dem Stück den Titel gab und sich auf ein Video von Warhol bezieht, in dem er - ihr ahnt es - einen Hamburger verdrückt), mal schaffen sie Kunst à la Warhol - mit patschnassen Gummistiefeln auf Pappe oder mit Kartoffeldruck auf Papier, mal steuern sie fiktive Interviews mit Warhol bei. Im Hintergrund läuft der Warhol-Film The Kiss, von dem E-Gitarristen kommen Klänge, die an Velvet Underground erinnern.
Ich gebe zu, wenn ich das so schreibe, kann man sich nicht richtig was drunter vorstellen. Könnte auch doof und arty farty und bemüht sein. Isses aber nich!
Das Stück ist eine wunderbar bunte, gehaltvolle Collage rund um einen Mann, der ebenso berühmt wie rätselhaft ist. Vor allem - und das fand ich ganz wichtig - ist Andy Warhol Just Finished Eating A Hamburger nicht nur kunstvoll und clever, es ist vor allem wirklich witzig und sehr unterhaltsam. Ich kann nur allen empfehlen, mal wieder ein paar Euro für ein kleines, freies Kölner Theater auszugeben und sich das Stück anzusehen. Ich habe mich 90 Minuten lang königlich amüsiert.
m.
Mittwoch, 16. Februar 2011
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