Bevor wir Richtung ABC-Inseln schipperten, besuchten wir noch Grenada, ebenfalls eine Insel der kleinen Antillen.
Wir begannen den Tag - wie es schon unsere Gewohnheit geworden war - mit einer Tour über die Insel. Unser Taxifahrer Sugarboy (ja, so stellte er sich uns wirklich vor), sah nicht sonderlich vertrauenswürdig aus, schielte, und sprach ein für mich kaum verständliches Englisch, kurz gesagt: Ich fand ihn super. Er gab einen ausgezeichneten Reiseführer ab.
Er fuhr uns (oder besser gesagt: ließ uns von einem noch unvertrauenswürdiger aussehenden Fahrer kutschen, denn er selbst hatte keinen Führerschein) durch Bananen- und Gewürzplantagen zu einem Wasserfall, wo eigentlich ein paar Jungs von ganz oben für die Touris ins Wasser springen (als wir da waren aber nicht; da machten sie gerade Pause und begannen gleich, mich anzuflirten, kaum, dass mein Liebster umme Ecke war; ich machte mich dann aber schnell aus'm Staub, denn nachdem ich mir auf St. Lucia die Frage gefallen lassen musste, warum ein beautiful black girl like me mit einem weißen Typen abhängt, hatte ich auf solche Konversationen keine große Lust mehr) und zeigte uns für ein paar Dollar alles, was man in Grenada sehen will.
Die Inseltour war spektakulär, tropischer Regenwald, üppig und grün und wundervoll, schöne Frauen am Straßenrand, die ihre Ernte auf dem Kopf durch die Gegend tragen, lauter kleine Eidechsen und insgesamt eine interessante tropische Flora und Fauna... Am Ende der Tour ging es für uns noch auf eigene Faust durch die Hauptstadt der Insel, St. George's. Die Häuser sind dort wunderhübsch terrassenförmig in die Hügel gebaut, und die Stadt ist bergig wie ich es sonst nur in San Francisco erlebt habe. Wir haben uns auf dem Markt rumgetrieben, ich habe Gewürze für meine Eltern gekauft (Muskat, Safran, Nelke... alles unglaublich günstig - Grenada wird nicht umsonst "die Gewürzinsel" genannt...), und dann haben wir uns an einem Büdchen ein kühles Shandy gekauft und uns einfach ein bisschen im Gewirr der Straßen treiben lassen.
Wunderschön, Grenada. Vor einigen Jahren hart von einem Hurrikan getroffen und offensichtlich ärmer als die Inseln, auf denen wir zuvor waren. Aber entspannt, bunt und fröhlich und all die anderen Klischee-Adjektive, die einem Europäer so einfallen, wenn er an die Karibik denkt, und die trotzdem alle stimmen.
m.
Sonntag, 24. April 2011
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