Leider komme ich jetzt erst dazu, diesen großartigen Film, der mir die Osterfeiertage doch sehr versüßt hat, zu empfehlen.
The Expendables ist wunderbares Hau-Drauf-Kino mit all den Action-Fressen, die man in diesem Zusammenhang sehen möchte. Sylvester Stallone, Jason Statham, Jet Li, der (unglaublich verfallene) Dolph Lundgren, Mickey Rourke... ja, sogar Bruce Willis und Arnold Schwarzenegger in Cameos.
Die Geschichte ist total egal, es wird super viel in die Luft gejagt und geschossen und geprügelt, das ist aber zu keiner Zeit so brutal oder explizit, dass ich hätte weggucken müssen. Nur an einer Stelle habe ich mir die Hand vor's Gesicht gehalten. Da musste man nämlich kurz Angst haben, dass Gesichtsbaracke numero uno, Sly Stallone, versuchen könnte, die schöne Frau zu küssen, die er gerade gerettet hatte. Das entlockte mir dann doch einen angstvollen Kiekser. Aber ansonsten: ein 1a Feel-Good-Movie à la Reagan-Ära.
Da gibt es keine komplizierten Psychologien, keine vertrackten Zusammenhänge, keine Interdependenzen. Die Möglichkeit, dass die somalischen Piraten vielleicht nur arme Fischer sein könnten, die durch die Umstände irgwndwo gezwungen sind, zu handeln, wie sie handeln, existiert gar nicht. Nein, sie sind gewissenlose Monster, die man zur Strecke bringen muss. Ebenso wie Diktatoren - die müssen auch zur Strecke gebracht werden. Und wenn man das gemacht hat, ist alles wieder gut. Es gibt keine tiefer gehenden Strukturen, es müssen keine dauerhaften Lösungen gefunden werden, keiner braucht Diplomatie und Abstriche und Kompromisse. Die Bösen sind wirklich böse. Die Guten sind wirklich gut. Und man weiß immer, wer wer ist.
Für jeden, der regelmäßig die Nachrichten verfolgt und das sonst manchmal gar nicht mehr so leicht trennen kann, das mit Gut und Böse, Richtig und Falsch, der begreift, wie fucking KOMPLIZIERT alles ist, den wird ein Film wie The Expendables nicht nur unterhalten und erheitern, sondern auf den wirkt der wie eine mehrwöchige Ayurveda-Kur. Eine Pause von den Komplikationen der Realität.
m.
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