Donnerstag, 28. Juli 2011

The Sleeper

Als ich heute nach einem Tag voller eher uninspirierter Arbeit durch den gar nicht mal so warmen Sommerregen ging, steckte ich mir Stöpsel in die Ohren und hörte das Album The Sleeper der wunderbaren britischen Indie-Pop-Band Leisure Society.





Ich stieg in die Bahn, setzte mich ans Fenster, der Regen begann, an die Scheibe zu prasseln und die Bäume draußen neigten sich mir zu, als wollten sie was sagen. Ich verstand sie aber nicht, wegen der Ohrstöpsel - unhöflich von mir - und sie waren schon wieder verschwunden, noch ehe ich "Wie bitte?" hätte sagen können.

Ein Stück weiter sah ich einen Zwerg mit Zipfelmütze und rotem Umhang durch den Bindfadenregen radeln. Während ich ihn beobachtete, hatte sich ein Mädchen mir gegenübergesetzt, das aussah wie eine Elfe. Weißes Gesicht, ätherischer Blick und die unverkennbaren, spitzen Elfenohren. Über den sich herzhaft schnäuzenden Troll an der U-Bahnstation Poststraße habe ich mich dann schon gar nicht mehr gewundert. Über die alte Frau am Neumarkt, die sich ihre sehr langen Haare mit geschlossenen Augen und hingebungsvollem Gesichtsausdruck am Gleis stehend kämmte dann aber doch wieder.

Als ich am Appellhofplatz die Bahn verließ, um umzusteigen, und die Stöpsel aus den Ohren nahm, sah ich nichts ungewöhnliches mehr.

Ich konnte bis jetzt nicht herausfinden, ob Leisure Society-Alben eine Art von Magie enthalten oder ob ich verrückt werde. Beides wäre mir gleichermaßen recht.


m.

Montag, 4. Juli 2011

Happa, happa! feat. Ouzeria

Endlich mal wieder essen gewesen hier in Köln! Der Mensch lebt ja nicht von Thai-Imbiss-Food und Pommes allein! Deswegen waren Jörn und ich kürzlich in der Ouzeria. Das ist ein ganz hübscher Laden direkt am Brüsseler Platz, also genau da, wo sommers immer ganze viele junge Leute wie wir rumstehen, die alle studieren oder was mit Medien machen und Flaschenbier trinken und die lärmempfindlichen Anwohner um den Schlaf bringen. Ja, genau da.

In der kleinen, stylischen Ouzeria sitzt man eng, was mich gar nicht so gestört hat, und bestellt am Besten Mezedes, so 'ne Art griechische Tapas. Ich hatte mit meinen richtig Glück, ich hatte Kartoffeln mit Kräutern aus dem Ofen, gebackenen Feta, Gemüselinsen mit Balsamico und schlichtes Brot mit Aioli. War alles super. Nicht billig, aber lecker. Jörn hatte weniger Glück, sein Essen troff nur so vor Fett und hat ihm nicht so gut geschmeckt. Glücklicherweise hatten wir eine gute Flasche griechischen Weißwein bestellt (weiß nicht mehr genau, wo der her kam, von irgend'ner Insel meine ich...), und am Ende sind wir beide glücklich aus der Ouzeria ins nächtliche Köln hinausgewankt. In Köln gibt's ja mittlerweile mehrere so hippe Griechen mit putzigen kleinen Portiönchen zum Selberzusammenstellen, bei denen man es nicht so eng sieht mit den Länderküchen, und man auch schon mal spanische Tortilla bekommt. Auch das Plomari in Sülz soll super sein. Muss ich bald mal testen...

Oh, verdammt. Jetzt habe ich mich hungrig geschrieben. Off to the fridge.



m.

Best opening credits ever

Mein Kumpel Max hat letztens in seinem Blog den Song zum Vorspann der Sopranos geposted. Ich habe die Serie nie gesehen, obwohl ich ein Junkie bin, was amerikanische und britische Serienformate betrifft, und von 30 Rock über Breaking Bad und True Blood bis hin zu Glee quasi ALLES gucke.

Nachdem mich das Blog von Max dafür sensibilisiert hat, habe ich verstärkt auf die opening credits geachtet, und ich muss sagen: Manche sind wirklich eigenständige Kunstwerke.

Hier ist meine Top 10. Für Serienjunkies und alle, die es noch werden wollen! :-)


#10 Murder She Wrote (Mord ist ihr Hobby)
Okay, dieser Vorspann hat hier eigentlich nichts zu suchen, aber irgendwie musste ich ihn trotzdem aufnehmen. Als Kind habe ich ihn wirklich geliebt. Vielleicht hat das mit meiner bis heute währenden tiefen Liebe für altmodische Schreibmaschinen zu tun.




#9 Hart to Hart (Hart aber herzlich)
Dieser Vorspann hat einfach alles, was ein guter Vorspann braucht, aber das Beste daran ist das charmant bescheuerte Voice-over von Max. So great.




#8 Futurama
Genial, witzig und jedes Mal anders - Futurama.




#7 Fall Guy (Ein Colt für alle Fälle)
Die Liebe zu dieser Serie hat massiv dazu beigetragen, dass ich die ersten 12 Jahre meines Lebens Stuntman werden wollte. Beim Einüben eines Fahrradstunts habe ich den größten Teil zweier Frontzähne eingebüßt, aber wenn die nächste Folge Ein Colt für alle Fälle begann, dann waren kleinere Rückschläge wie dieser sofort vergessen. Auch der Titelsong ist sowas von groß... Schon allein dafür gibt es Platz 7.




#6 A-Team
Noch eine Serie, die meine Kindheit enorm geprägt hat. Und der Vorspann!! So cool! So Reagan-Ära! So unfassbar amerikanisch! Wenn der Kommentar zuende ist und diese Schüsse knallen und die Titelmelodie reinfährt??? Yee-ha! Dann bin ich wieder 9, rauche "Zigarren" und springe aus Helikoptern und aus fahrenden Autos und entkomme ständig knapp Explosionen und sage jedesmal, wenn es Hitzefrei gibt oder ich Taschengeld bekomme, dass ich es liebe, wenn ein Plan funktioniert.




#5 Desperate Housewives
Der Vorspann ist so kunstvoll, dass ich mich eine ganze Season lang habe täuschen lassen. So lange dachte ich nämlich, dass die Serie ganz gut ist. Danach ging's bergab, der Vorspann ist immer noch gut.




#4 Dexter
Dieser Vorspann ist geradezu genial. Unglaublich suggestiv, unterschwellig bedrohlich... dabei führt doch nur jemand seine Morgenroutine durch! Tja, aber wenn man weiß, dass dieser jemand Serienkiller Dexter ist, dann passt's wieder...




#3 The Simpsons
Da muss man nicht viel sagen. Kult!, super Musik, super viele Details, jedes Mal spannend wegen der kleinen Änderungen (was schreibt Bart an die Tafel? wie kommt die Familie am Ende auf's Sofa? usw...)




#2 Carnivale
Endlich eine Serie, die einen so tollen Vorspann auch verdient. Carnivale dreht sich um einen Zirkus, der in den Jahren der Großen Depression durch die USA tingelt. Die Serie ist düster, gewalttätig, sexy, ein bisschen mystisch, sehr atmosphärisch und irrsinnig spannend. Der Vorspann ist auch nicht übel.




#1 True Blood

True Blood ist eine Vampirserie für Erwachsene, die in den amerikanischen Südstaaten spielt. Enorm atmosphärisch, sehr sexy. Und der beste Vorspann ever.





m.