Donnerstag, 28. April 2011

Zitat des Tages







"Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns."


Franz Kafka


Dienstag, 26. April 2011

Scott Pilgrim vs. The World

Ich lese keine Comics. Mein Freund hingegen schon. Daher machte er mir frühzeitig unmissverständlich klar, dass die im Blog-Titel genannte Comic-Verfilmung ein absolutes Muss sei. Großartige Überredungskünste brauchte er ohnehin nicht, um mich zum Mitgucken zu animieren. Die Tatsache, dass die Scott-Pilgrim-Verfilmung von Edgar Wright ist, der nicht nur den wunderbaren Zombie-Quatsch Shaun of the Dead, sondern auch den wunderbaren Cop-Movie-Quatsch Hot Fuzz, sowie die von mir hoch geschätzte BritCom Spaced gemacht hat, genügte vollauf.



Auch Scott Pilgrim vs. The World überzeugt auf ganzer Linie. Ich würde den Film mal als Indie-Hipster-Action-Comic bezeichnen. Michael Cera gibt (wie immer) den liebenswürdigen Indie-Jungen (von Arrested Development bis Juno spielt er ja eigentlich immer die gleiche Rolle), Kieran Culkan macht sich sehr gut als sein cooler, schwuler Mitbewohner; es gibt herrlich hanebüchene Actionszenen, witzige Dialoge mit dem wohl maßlosesten Einsatz von whatevers überhaupt und super Originalmusik von Beck.



Ein Riesenspaß. Gucken! Or whatever.

m.

Montag, 25. April 2011

Caribbean Cruise pt. VI (ABC-Islands)

Die ABC-Inseln liegen nur ein paar Kilometer vor der Küste Venezuelas. So nah war ich Südamerika noch nie! Und tatsächlich fühlten sich diese Inseln der Niederländischen Antillen auch ganz anders an, als die Commonwealth-zugehörigen Islands wie beispielsweise Barbados.

Holländisch geprägte Kolonialarchitektur, eine ethnisch viel durchmischtere Bevölkerung, südamerikanische Einflüsse in den Bars und Kneipen (aus denen plötzlich nicht mehr Reggae oder Calypso erschollen, sondern Salsa) und statt üppiger Vegetation und grünen Hügeln eher karge Landschaft. Dafür Kakteen, Leguane, Flamingos und schöne Strände.

Zuerst ging es nach Curaçao.



Die Hauptstadt, Willemstad, lohnte sich vor allem aufgrund der stark niederländisch geprägten Architektur. Wir haben uns ausgiebig in der Stadt umgeschaut, waren am schwimmenden Markt (wo vor allem venezolanische Fischer ihre Waren anpriesen) und ich habe ein bisschen mit den Einheimischen geplauscht, während Jörn Paparazzo gespielt hat.










Unser Kreuzfahrtschiff lag mitten in der Stadt - war quasi in dem Moment das höchste "Haus" in Willemstad. Dementsprechend war die Abfahrt aus dem Hafen sehr spektakulär. Man sah die Häuschen und Grachten unter sich vorbeiziehen. Beautiful.



Den Tag darauf legte unser Schiff auf Aruba an. Die Hauptstadt, Oranjestad, sagte mir nicht so sehr zu. Die gleiche Zuckerguss-Architektur wie in Willemstad, aber ansonsten nur Juweliere für die reichen Amis und Ketten dicht an dicht: Starbucks, Taco Bell, Dunkin' Donuts und Co. Das war'n bisschen langweilig. Super war es hingegen am Strand. Bacardi-Werbung-Style. Und ein paar nette Kneipen (kolumbianisches Bier!) gab es dann doch, irgendwo zwischen dem hundertsten Schmuckgeschäft und dem vierten Starbucks.



Die dritte der ABC-Inseln, Bonaire, markierte die letzte auf unserer Tour. Auf Bonaire kann man nicht viel anderes machen, als an den Strand zu fahren. Für Windsurfer und Badegäste ist Bonaire ein echtes Paradies, zumal die Insel touristisch so wenig erschlossen ist wie keine andere, die wir bereist haben. Dementsprechend schön war unser Tag am Meer.



Aber ich bin nicht so der Strandlieger, deswegen hat mir ein Tag da gereicht. Zumal Jörn und ich am Ende auch fast noch unser Schiff verpasst hätten. Aber eben nur fast, und ein bisschen suspense ist ja auch ganz schön. Vor allem nach einem so unglaublich entspannten Urlaub.


m.

Sonntag, 24. April 2011

Caribbean Cruise pt. V (Grenada)

Bevor wir Richtung ABC-Inseln schipperten, besuchten wir noch Grenada, ebenfalls eine Insel der kleinen Antillen.



Wir begannen den Tag - wie es schon unsere Gewohnheit geworden war - mit einer Tour über die Insel. Unser Taxifahrer Sugarboy (ja, so stellte er sich uns wirklich vor), sah nicht sonderlich vertrauenswürdig aus, schielte, und sprach ein für mich kaum verständliches Englisch, kurz gesagt: Ich fand ihn super. Er gab einen ausgezeichneten Reiseführer ab.







Er fuhr uns (oder besser gesagt: ließ uns von einem noch unvertrauenswürdiger aussehenden Fahrer kutschen, denn er selbst hatte keinen Führerschein) durch Bananen- und Gewürzplantagen zu einem Wasserfall, wo eigentlich ein paar Jungs von ganz oben für die Touris ins Wasser springen (als wir da waren aber nicht; da machten sie gerade Pause und begannen gleich, mich anzuflirten, kaum, dass mein Liebster umme Ecke war; ich machte mich dann aber schnell aus'm Staub, denn nachdem ich mir auf St. Lucia die Frage gefallen lassen musste, warum ein beautiful black girl like me mit einem weißen Typen abhängt, hatte ich auf solche Konversationen keine große Lust mehr) und zeigte uns für ein paar Dollar alles, was man in Grenada sehen will.

Die Inseltour war spektakulär, tropischer Regenwald, üppig und grün und wundervoll, schöne Frauen am Straßenrand, die ihre Ernte auf dem Kopf durch die Gegend tragen, lauter kleine Eidechsen und insgesamt eine interessante tropische Flora und Fauna... Am Ende der Tour ging es für uns noch auf eigene Faust durch die Hauptstadt der Insel, St. George's. Die Häuser sind dort wunderhübsch terrassenförmig in die Hügel gebaut, und die Stadt ist bergig wie ich es sonst nur in San Francisco erlebt habe. Wir haben uns auf dem Markt rumgetrieben, ich habe Gewürze für meine Eltern gekauft (Muskat, Safran, Nelke... alles unglaublich günstig - Grenada wird nicht umsonst "die Gewürzinsel" genannt...), und dann haben wir uns an einem Büdchen ein kühles Shandy gekauft und uns einfach ein bisschen im Gewirr der Straßen treiben lassen.








Wunderschön, Grenada. Vor einigen Jahren hart von einem Hurrikan getroffen und offensichtlich ärmer als die Inseln, auf denen wir zuvor waren. Aber entspannt, bunt und fröhlich und all die anderen Klischee-Adjektive, die einem Europäer so einfallen, wenn er an die Karibik denkt, und die trotzdem alle stimmen.


m.

Mittwoch, 20. April 2011

Caribbean Cruise pt. IV (Barbados)

Oh, Barbados. In Barbados sollte man nicht Urlaub machen, in Barbados sollte man leben!

/>
Ewiger Sommer, chillige Leute und bildschöne Strände gepaart mit relativem Wohlstand und einem sehr guten Bildungssystem ... kurz gesagt: in fast allen Punkten das Gegenteil von Deutschland. Außerdem laufen in Barbados überdurchschnittlich viele schöne Frauen rum. Das fiel richtig auf. Da muss irgendwo ein Supermodel-Nest sein. Da passt es, dass Rihanna, die ja auch nicht gerade hässlich ist, ebenfalls auf Barbados geboren ist.

Die Kalksteininsel hat landschaftlich nicht ganz so viel zu bieten, der Regenwald der sie früher bedeckte, ist verschwunden. Deswegen haben wir uns einen Strandtag gegönnt.







Anschließend haben wir die größte Stadt auf Barbados, Bridgetown, erkundet. Und das war 'ne gute Entscheidung. Der Stadtkern sieht aus wie ein kleines London: mit Brücken und Türmen, Banken und teuren Einkaufsstraßen. Ein paar Schritte weiter sieht es dann aus, wie ich mir eine afrikanische Stadt vorstelle. Und überall diese exzeptionell schönen Mädchen. Eine super Mischung, Bridgetown.




Ich war begeistert und wäre gerne länger geblieben. Zum Trost gab es, bevor es wieder auf's Schiff ging, an der Bar am Hafen noch ein Bank's, das heimische, äußerst schmackhafte Bier. Die Sonne schien, ein paar besoffene Britinnen sangen The Time of My Life (natürlich in der Version der Black Eyed Peas) in ein Karaoke-Mikro, das ihnen der umsichtige Bartender flugs gereicht hatte, und ich wunderte mich, dass ich den Mädels nicht die krakeelenden Hälse umdrehen wollte, sondern lachte. Die Karibik. Kuriert selbst die gestresste Mel. (Das Bank's unter praller Sonne hatte aber vermutlich auch seinen Anteil.)

m.

P.S. Next stop: Grenada!

Dienstag, 19. April 2011

Caribbean Cruise pt. III (St. Lucia)

Wenn man in der Karibik ein Taxi nimmt, dann bekommt man niemanden, der einen von A nach B bringt, sondern eine Mischung aus Chauffeur, Reiseleiter, Historiker und Kurzzeit-Kumpel. Das wurde mir während unserer Karibiktour spätestens auf der dritten und vielleicht schönsten der acht Inseln klar, die wir bereist haben: St. Lucia. Schon die Ankunft war spektakulär. (Wir haben es uns natürlich nicht nehmen lassen, wieder pünktlich um 6 zum Sonnenaufgang an Deck zu sein und die Insel schon von Weitem vom Schiff aus zu bestaunen.)



St. Lucia ist sehr bergig und sehr, sehr grün. Kaum an Land, nahmen wir uns das oben erwähnte Taxi, und Joseph zeigte uns die Insel, spektakuläre Aussichten auf die Buchten, erklärte uns Flora und Fauna und ließ uns Gewürz-Rum kosten.




Durch die Hauptstadt Castries sind wir dann nach der Inseltour auf eigene Faust: Kids in Schuluniformen, kunterbunte Märkte und Straßen, die nur so vibrieren vor Leben.








Nach St. Lucia würde ich gerne noch mal. Mit einem großen Koffer Zeit im Gepäck. Und natürlich mit Jörn. Damit er noch mehr großartige Fotos schießen kann. Die sind nämlich alle von ihm.

m.


P.S. Next stop: Barbados!

Montag, 18. April 2011

Caribbean Cruise pt. II (Antigua)

Wenn ich eine zünftige Kreuzfahrt-Nachbereitung in Blog-Form verspreche, dann kann ich nicht so einfach nach einer Insel aufhören und mich auf die faule Haut legen. Schon klar. Ich hab's verstanden. Weiter geht's. Antigua.




Antigua ist nicht nur eine der klangvollsten Inseln (sagt das mal laut: Antigua!!!), sondern auch historisch interessant und - wie alle Inseln der kleinen Antillen - sehr, sehr schön.

Dem Rat meiner Mutter folgend, die die Insel bei einer früheren Reise auch schon besucht hat, stand ich morgens um 6 an Deck, als unser Schiff in Antigua eingelaufen ist und die Sonne über den kleinen Inseln aufging.


frühmorgens vor der Küste Antiguas

Ich will nicht lügen: Das sah schon schön aus. Unser riesiges Schiff war total ruhig, nur ein paar Leute befanden sich an Deck und ich nahm ein paar tiefe Schlucke von diesem ganz speziellen, warmen Licht, das so ein karibischer Sonnenaufgang nun mal routinemäßig erzeugt. Plötzlich rief eine Amerikanerin neben mir: Dolphins, everyone! Und tatsächlich, direkt neben uns spielten Delfine. Zu sagen, dass ich entzückt war, ist die Untertreibung des Jahrtausends. Ich meine: Delfine! In freier Wildbahn! What's not to love??? Nach ein paar Augenblicken waren'se auch schon wieder weg.

Wir haben uns dann an Land ein Taxi genommen, und unsere sehr eloquente Taxifahrerin, die noch vor kurzem einen Bürojob hatte, aber wegen der wirtschaftlichen Probleme auf Antigua nun erst mal Touristen durch die Gegend fährt, erzählte uns eine Menge über ihre Heimat, bemitleidete mich ein bisschen für meine hässliche Muttersprache ("German's your mother tongue? Oh my God! When you two just talked... So dark and guttural, even with you being a girl...!") und lieferte uns schließlich am English Harbour ab, einem der bekanntesten Punkte der Insel mit Yachthafen und historischen Gebäuden aus der Kolonialzeit und schönen Grünanlagen.



am English Harbour

Zwei niedliche Gärtner boten mir zwar an, mich mit zum schönsten Strand der Insel zu nehmen (ihrer Meinung nach ist das Rendezvous Bay, im Süden der Insel [und der schönste Strand Antiguas, das will schon was heißen, schließlich hat Antigua angeblich stolze 365 Strände, "einen für jeden Tag im Jahr"]), aber ich bin dann doch lieber mit dem Bus (Reggae-Beschallung natürlich inklusive) und meinem Freund zurück in die Hauptstadt der Insel, St. John's. Freundliche Menschen, karibische Farben an den Häusern und die Klänge von Steel Bands in den Straßen. So ungefähr hatte ich mir das vorgestellt.




ein paar Eindrücke aus St. John's

Ist es da immer so schön? Oder hören die karibischen Schönheiten auf, durch die Gassen zu flanieren und die Bands auf zu spielen, sobald die Touristen weg sind?

Wie auch immer: Antigua ist eine meiner Lieblingsinseln, St. John's ist 'ne super Stadt, und im Hemingway's direkt am Hafen kann man schön auf'm Balkon sitzen, das Treiben unter sich beobachten und einen durchaus anständigen Rum Punch trinken. Cheers!

m.

P.S. Next stop: St. Lucia!

Dienstag, 12. April 2011

Caribbean Cruise pt. I (Sint Maarten/Saint Martin)

Ja ja, da isse wieder, die Frau Vega.
Sorry für die Funkstille, ich war im Urlaub in der Karibik.
"Im Urlaub?", fragt ihr euch jetzt, und: "Die Alte ist doch ständig pleite, wie zum Teufel kann die es sich leisten, in Urlaub zu fahren?"
Recht habt ihr. Ich bin wirklich immer pleite.
Aber ich war eingeladen, lucky me.

Es ist lustig, wenn man wie die Jungfrau zum Kinde zu einer Reise kommt. Ich war nämlich auf einer Karibikkreuzfahrt, und wenn ich selbst mir eine Reise aussuchen würde, dann würde ich backpacken in Südostasien oder so. Eine Karibikkreuzfahrt käme mir nie in den Sinn. Obgleich ich meine Assoziationen zu Kreuzfahrten allesamt nicht etwa vom öden Traumschiff, sondern aus Love Boat beziehe. Und Love Boat ist großartig campy, da gibbetnix.




Nun denn. Eine Kreuzfahrt durch die Karibik stand dennoch nicht auf meiner Liste.


Unser persönliches "Love Boat", die Constellation


Ein Glück, dass mir die Reise in den Schoß gefallen ist, denn die Karibik hat schon was. Mehr als nur schöne Strände allemal. Interessante Städte, die atmosphärisch irgendwo zwischen London und Afrika liegen beispielsweise. Oder supercoole Leute, deren Offenheit und Lust auf Gespräche niemals aufdringlich ist. Oder tropischen Regenwald. Oder oder oder. Wir haben in 14 Tagen 8 Inseln bereist. Für jede Insel blieb nur ein Tag. Zu wenig, um die Inseln wirklich zu erkunden, aber genug Zeit, um sich in die eine oder andere zu verlieben. Und ein bisschen zu knipsen, als Erinnerungskrücke für kalte Winterabende.


Unser erster Stopp war Sint Maarten/Saint Martin. Die kleine Insel ist zwischen den Niederlanden und Frankreich geteilt, bietet den irrsten Flughafen der Welt direkt am Strand (die Boeings donnern den Badegästen direkt über die Köpfe) und ultracoole Einwohner. Allein unser Taxifahrer erzählte uns nicht nur alles über die Insel, sondern erklärte uns auch alles über die europäische Musikszene von 1960 bis heute, plauderte über seine Reise von Japan bis Istanbul in den 70ern - inklusive eines kurzen Abrisses der Geschichte des Osmanischen Reichs als Zugabe.


Hier ein paar unserer Eindrücke aus Sint Maarten/Saint Martin:

vor der Küste von Sint Maarten, frühmorgens

lächerlich schöne Morgenstimmung, Regenbogen and all

von allen missachtetes Warnschild nahe Maho Beach

KLM-Jet landet am Maho Beach (im Wasser unter dem Jet [not pictured]: mein Freund Jörn)



(Next stop: Antigua!)

m.