Montag, 28. Januar 2013

Die Random Acts of Kindness-Challenge - Top 10


Okay, das war einfach. Das war vermutlich der erste Vorsatz für's neue Jahr, den ich mühelos durchgehalten habe. Dabei kam ich gar nicht so wirklich dazu, die ganzen brillanten Ideen aus dem Random Acts of Kindness-Buch umzusetzen. Ich habe mich beispielsweise nicht für einen Freund, der gerade Harry Potter liest, als Zauberer verkleidet. Ich habe auch nicht der hässlichsten Person, die ich kenne, einen Valentinstagskarte geschickt. (Ich kenne nur schöne Menschen.) Nee. Ich musste mir gar nix ausdenken, die Ideen kamen einfach im Laufe des Tages.


Hier sind meine Top 10!


10
Melanies kleine Bahnautomatenberatungsstelle war ein großer Hit. Ich war mir ja nicht sicher, wie vor allem ältere Leute reagieren, wenn man ihnen ungefragt hilft. Nach langen statistischen Erhebungen kann ich sagen: Sie lieben es. Also wenn ihr mal Zeit habt am Bahnhof: einfach mal in Nähe der Automaten rumlungern und die Ohren spitzen. Man hört die durch die grässlich komplizierten Fahrkartenautomaten induzierten Geräusche sofort: für gewöhnlich a) lautes Fluchen oder b) leises Wimmern. Einfach mal hingehen und Hilfe anbieten. Mein persönlicher Tophit unter den guten Taten. (Älteren Leuten in der Bahn den Sitzplatz anzubieten hingegen... Das ist zwar keine Nettigkeit sondern eine Selbstverständlichkeit, aber dennoch völlig überschätzt. Meiner Erfahrung nach sagen sie fast immer nein. Und viele sind sogar beleidigt. Ja. Auch 80-Jährige, gehbehinderte alte Damen wollen nicht darauf hingewiesen werden, dass sie alt sind. Oh, well... Kommen wir lieber zu Nummer...)

9
In den U- und S-Bahnen gibt es pro Fahrt mindestens eine Person, die zu wenig Kleingeld dabei hat oder die sich mit einer Münze herumplagt, die immer wieder durchfällt. Und diese Personen trauen sich grundsätzlich nie, jemanden zu fragen, ob er ihnen Geld wechselt oder mit 10 Cent aushilft. Wenn man es einfach so anbietet, erntet man erstaunte Gesichter und pure Dankbarkeit. Kein Wunder, so zahlreich und garstig, wie die Kontrolleure in den Kölner U-Bahnen sind...

8
Noch was vom Bahnhof (ja, ich war zuletzt viel in Zügen unterwegs): Hilf sehr schwer bepackten Leuten die Treppen rauf oder runter. Nicht ein bisschen schwer bepackten Leuten, die denken nur, du willst ihnen ihre Sachen klauen. Aber wirklich schwer bepackte Leute werden froh sein.

7
Jeder hat sie: die nette alte Nachbarin, die einem auflauert, um einem das Neueste aus dem Leben ihrer Enkelkinder zu berichten. Und an der man immer schnell vorbeihastet, weil man sich sonst stundenlang mit ihr unterhalten muss. Weil sie alleine ist, sich gerne unterhält und fünf Stunden keineswegs zu lange findet für einen gemütlichen Plausch zwischen Briefkasten und Heizungskeller. Die Nachbarin, die keinen Wink mit dem Zaunspfahl versteht und jeden Versuch, sich höflich zu verabschieden, ignoriert. Random Act of Kindness für Fortgeschrittene: Lauere besagter Nachbarin auf und unterhalte dich mit ihr. Wenn sie das Gespräch beenden will, ignoriere das solange wie möglich. (Habe ich vergangene Woche ausprobiert. Golden.)

6
Tu etwas Aufwändiges, worum dich einer deiner Freunde gebeten hat, obwohl du eigentlich keine Zeit dafür hast. Sage diesem Freund auf keinen Fall, dass du eigentlich keine Zeit hast. Gib dir extrem viel Mühe mit dem, worum er dich gebeten hat.

5
Sag der Kassiererin an der Supermarktkasse, die immer so superfreundlich ist, dass sie einen tollen Job macht. Überhaupt sind Komplimente eine gute Idee. Allerdings nur, wenn sie ernst gemeint sind. Jeder Depp merkt den Unterschied.

4
Blumen, Blumen und immer wieder Blumen. Ich war kürzlich auf der Seite von Fleurop, um einen Strauß für eine etwas weiter entfernt wohnende Freundin auszusuchen, die bald ihr Baby bekommt. Und dabei habe ich festgestellt, dass es auch die Option gibt, Blumen anonym zu versenden. Random Act of Kindness, Flower Power Style: Schicke jemandem anonym Blumen. (Werde ich noch machen. Ich verrate aber nicht, an wen ich sie schicke. Ist ja sonst nicht mehr anonym.)

3
An den unterschiedlichsten Orten kleine Geschenke zu hinterlassen, ist auch immer super. Reiselektüre in der Bahn zum Beispiel.

2
Finde einen Straßenmusiker und sei ein paar Songs lang ein aufmerksames, enthusiastisches und großartiges Publikum. Nimm am besten einen guten Straßenmusiker. Du willst nicht ironisch wirken, das hier ist schließlich keine Random Acts of Meanness Challenge.

1
So simpel wie effektiv: Lächle! Kostet nix, braucht man nix für, geht immer und überall und hat dennoch einen nahezu überwältigenden Effekt. Viele Leute sind echt irritiert, wenn man sie einfach anlächelt. (This is Germany, after all!) 


Das sind wie gesagt meine Favoriten. Und nun entschuldigt mich. Ich muss gucken, wo ich ein Zauberer-Kostüm auftreiben kann.

 m.

2 Kommentare:

  1. Mir ist noch einer eingefallen: Einer gestressten Mitbewohnerin den Putzdienst abnehmen. Sie hat so gestrahlt!

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  2. Oh ja, das ist ein richtig guter! :-D

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